Ausgabe Nr. 426

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Dieter  Radtke:
Drei gottesfürchtige Haudegen der altpreußischen Armee

In diesem Aufsatz stellt Dieter Radtke drei bekannte preußische Feldherren und ihre Einstellung zum christlichen Glauben vor. Es handelt sich um die Feldmarschälle Otto Christoph Freiherr von Sparr und Fürst Leopold von Anhalt-Dessau sowie den General Hans Joachim von Zieten.

Tiefer Glaube und hohes Gottvertrauen kennzeichnen alle drei “Haudegen”. Bei Zieten kommt hinzu, daß er dem freigeistigen König Friedrich II. entschlossen entgegentrat, als er ihn wegen seines Glaubens attakierte.

Abb.:
Carl Röchling: „Gebet des alten Dessauers vor der Schlacht bei Kesselsdorf am 15. Dezember 1745″ (Archiv Autor)“Lieber Gott steh mir heute gnädig bei, oder willst du nicht, so hilf wenigstens den Schurken, den Feinden nicht, sondern sieh zu, wie es kommt.“

Klaus-Ulrich Keubke:
Die Militärjustiz in Mecklenburg-Schwerin an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert

Der Verfasser berichtet in seinem Aufsatz über ein bisher eher wenig beachtetes Gebiet und zwar über die Militärjustiz im 18. und ihre Weiterentwicklung im Laufe des 19. Jahrhunderts am Beispiel des Landes Mecklenburg – Vorpommern. Gerade im 18. Jahrhundert waren aus heutiger Sicht drakonische Strafen (z. B. Gassenlaufen) schon für kleine Vergehen üblich. Selbst die Todesstrafe wurde verhängt, allerdings bis 1796 unter der Herrschaft Friedrich Franz I. nie vollzogen. Deutliche Änderungen, nicht zuletzt durch eine andere Einstellung zu den Soldaten, ergaben sich mit der napoleonischen Einflussnahme auf das mecklenburger Militär.

Abb.:
Titelseite des ersten „Militärgesetzbuches“ von Mecklenburg-Schwerin aus dem Jahre 1701 (Archivkopie Autor)


Georg Ortenburg:
Mit der Lanze über den Fluss  und:  Altösterreichische Feldzeichen

Abb.: Leibstandarte eines kaiserlichen Reiterregiments
(Zeichnung von Olof Hoffman, Ende des 17. Jahrhunderts)

Mit gleich zwei Beiträgen ist Georg Ortenburg in diesem Heft vertreten.

In seinem ersten Beitrag berichtet er über die ersten Versuche vor dem I. Weltkrieg, die Kavallerie zu befähigen, Gewässer möglichst zügig überqueren zu können. In diesem Zusammenhang bekam eine ihrer Waffen, nämlich die Lanze, eine neue Verwendung. Sie wurde zum Aufbau zerlegbarer Boote eingesetzt. Wie das funktionierte, wird in diesem Beitrag erläutert.

Im seinem zweiten Beitrag referiert der Verfasser über die Entwicklung von altösterreichischen Feldzeichen.
Existierten zunächst bis auf nur einige verbindliche Vorgaben noch keine spezifischen Vorschriften zum einheitlichen Aussehen der Fahnen und Standarten, änderte sich dies ab der Mitte des 18. Jahrhunderts. Was dann im einzelnen zu beachten war, ist Inhalt dieses Beitrages.
Besonders aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass wir das Wissen darum den verlorenen, also vom Feind erbeuteten, Feldzeichen verdanken, die meist gut von ihren Eroberern dokumentiert wurden.


Gerhard Beckmann:
Der ungewöhnliche Lebenslauf eines späteren Generals –
Freiherr von und zu der Tann-Rathsamhausen

Dieser Artikel beschreibt das Leben des aus einem hessischen Adelsgeschlecht stammenden Ludwig von und zu der Tann. In Bayern begann sein Karriere als Soldat, wobei seine vorübergehende Verwendung in schleswig-holsteinischen Diensten (1848-1850) sicher auch Anteil daran hatte. Weniger glücklich war sein Wirken im Krieg von 1866; 1870 allerdings trat er als Feldherr hervor. Viele Ehrungen wurden ihm zuteil, bis er 1881 verstarb.

Abb.: General der Infanterie Ludwig Freiherr von und zu der Tann-Rathsamhausen während des Krieges 1870/71 (Archiv Verfasser)


Ulrich Herr:
Die letzte Hausuniform des Fürsten zu Lippe

In diesem Beitrag berichtet der Autor abschließend zu seiner Reihe über die militärischen Uniformen des Fürstentums Lippe.

Die Bestimmungen zur Hausuniform, die am 30. Mai 1912 in Kraft gesetzt wurden, sind Grundlage der auf nebenstehender Fotografie zu erkennenden Bekleidung.

Abb.:
Fürst Leopold IV. zur Lippe und Erbprinz Ernst in der Hausuniform, vermutlich anlässlich des 10. Geburtstags des Erbprinzen im Juni 1912 aufgenommen (Privatbesitz)


Geschwader 1864

Gerhard Stolz:
Das Seegefecht bei Helgoland vom 9. Mai 1864 – Historie, Bedeutung und Erinnerungsstätten.

Bis in die heutige Zeit ist das Seegefecht bei Helgoland vom 9. Mai 1864 immer wieder ein Thema für Marine-Historiker, insbesondere in Dänemark, Deutschland und Österreich. Dabei wird häufig auch der Frage nachgegangen, ob der Ausgang des Seegefechtes als dänischer oder deutscher bzw. österreichischer Sieg anzusehen ist. Dieser Frage widmet sich der Autor mit präzisen Angaben zum Ablauf des Geschehens der damaligen Tage.

Abb.:
Das österreichisch-preußische Geschwader am 10. Mai 1864 auf der Reede von Cuxhaven
V.l.n.r.: Schrauben-Fregatten “Schwarzenberg” und “Radetzky”, preußische Kanoneboote
(Holzschnitt aus: “Illustrirte Kriegs-Berichte aus Schleswig-Holstein”, Leipzig 1864)


Gerhard Zimmermann:
Gefangen oder getötet? – Die kritische Situation des Soldaten im historischen Aspekt

In einer “tour de horizon” beleuchtet der Verfasser das Los des Soldaten, wenn sein Kampf nicht siegreich verlaufen war, ausgehend von den ältesten biblischen Völkern, über die Römer, das Mittelalter, den dreißigjährigen Krieg bis zu den Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts.

Ein interessantes Thema, da der “gemeine” Soldat sein Schicksal in der Regel nicht selbst zu verantworten hatte, sondern seine Befehlshaber, die Politiker oder der Souverän.


Martin Prieschl:
Das Kriegsarchiv und seine Geschichte – Das Andenken an die alte Armee
Teil 1 (1556-1801)

Abb.:
Sammlung Weiß-Starkenfels in Spezialschränken

In Österreich stehen demjenigen, der sich mit der Geschichte des Militärs und des Krieges beschäftigen will, verschiedenste Institutionen offen. Der militärgeschichtlich Interessierte kann die Archive aufsuchen, deren Registraturbildner die Stellen und Ämter des Militärs waren oder sind. Für Österreich sind dies zwei Abteilungen des Österreichischen Staatsarchivs (OeStA) in Wien, das Kriegsarchiv (KA) und das Archiv der Republik (AdR).
Der Geschichte der österreichischen Militärbürokratie und ihrer Registratur von ihren Wurzeln bis ca. 1801 ist dieser erste Teil des Aufsatzes gewidmet.


Außerdem dürfen Sie in Heft 426 erwarten:

  • – Aufgespießt: Eine Marginalie aus der Marinebürokratie des Kaiserreiches.
  • – Das Faksimile eines Beitrages von Paul Pietsch zu preußischen Ringkragen
    aus der Zeitschrift “Ueberall”
    (ehemaliges Organ der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde).
  • – Briefkasten: Antworten zu einer Anfrage betreffend das “Waffensystem” 98
    in der kaiserlichen Marine
  • – Heeresmuseale Nachrichten.