Ausgabe Nr. 429

Leider vergriffen!

Abb:
Denkmal des Curt von Francois
in Windhuk, ehemals Deutsch-Südwestafrika (Archiv Autor)

Claus P. Stefanski:
Von der “Francois-Truppe” zur Schutztruppe der Landeshauptmannschaft von Deutsch-Südwestafrika (1889-1895)
Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Schutztruppen

Im Jahre 1889 wurde der kolonialerfahrene preußische Hauptmann Curt von Francois mit der Führung einer “wissenschaftlichen Expedition” beauftragt. Dass mehr dahintersteckte, war ihm vom Beginn an klar, als er die vom seinem Bruder ihm zugeführten Soldaten inspizierte.

Ein Schwerpunkt in diesem Beitrag liegt nicht nur bei der Behandlung der frühen Uniformierung, Ausrüstung und Bewaffnung, sondern auch in der organisatorischen Entwicklung der zunächst sehr kleinen Truppe bis hin zum Jahre 1895. Nach der Ablösung von Francois wuchs die Truppe weiter auf, so dass eine Stabilisierung der Lage in Deutsch-Südwestafrika durch seinen Nachfolger Theodor von Leutwein erreicht werden konnte.

Juristisch nicht abschließend geklärt ist das Datum der genauen Überführung der Truppe zur “Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika”, wie der der Verfasser aufzeigt. Die bisher häufig dazu zitierte Allerhöchste Kabinettsorder vom 3. Mai 1894 bildete dazu anscheinend keine Grundlage.


Abb.:
Tropenhelm der Diamantenpolizei
(Privatbesitz)

Ulrich Schiers:
Nachtrag zum Sonderheft “Tropenhelme”

Das Sonderheft “Tropenhelme” der Zeitschrift für Heereskunde zog eine Reihe erfreulicher Reaktionen und Hinweise nach sich.

Dem Verfasser ist es daher möglich, auch noch den Tropenhelm der südwestafrikanischen Diamantenpolizei zu besprechen und einen kleinen Nachtrag zum Helm des Asienkorps zu publizieren.

 


Abb. (v.l.n.r.):
Trompeter der Garde du Corps, Trompeter vom Kürassier-Regiment von Ploetz, Pfeifer vom Regiment Garde zu Fuß.
(Archiv Verfasser)

Wolfgang Friedrich:
Die Uniformierung der sächsischen Militärmusiker 1756

Abgesehen von der Zeit des Zeithainer Lagers 1730 gibt es nur wenige zeitgenössische Darstellungen von der Uniformierung der sächsischen Armee in der ersten Hälfte bis über die Mitte des 18. Jahrhunderts hinaus. Hinzu kommt noch, dass die umfangreiche Uniformsammlung des sächsischen Armeemuseums in Dresden ein Opfer des 2. Weltkrieges und seiner Folgen war, das Armeemuseum 1945 faktisch aufgelöst und die noch vorhandenen Bestände in alle Winde zerstreut, manche Stücke auch „privat“ mitgenommen wurden.
Mit seinem Beitrag trägt der Autor einen Mosaikstein zur Rekonstruktion des ehedem Gewesenen bei. Durch Vergleich verschiedener Angaben in verstreuten Quellen, unter Beachtung der analogen Entwicklung bei vergleichbaren Armeen, war es ihm möglich, zu brauchbaren Aussagen über die Uniformierung der sächsischen Militärmusiker zu kommen.


Ulrich Herr:
Uniformen des Infanterie-Regiments und der Generale des Großherzogtums Oldenburg von 1855 bis 1867

Der Verfasser stellt in seinem Beitrag fest: “Das Wissen über die Uniformen des oldenburgischen Militärs im oben genannten Zeitraum setzt sich bis jetzt nur aus Fragmenten zusammen. Eine auf der Auswertung von Archivalien beruhende umfassende Darstellung dürfte noch ausstehen und kann auch im Folgenden nicht geboten werden.” Um so erfreulicher sind die in diesen Beitrag reproduzierten zeitgenössischen Fotos die das fragmentarische Bild um weitere interessante Facetten erweitern und ihre sachkundige und detaillierte Erläuterung.

Abb.:
Stabstambour, aufgenommen zwischen 1864 und 1867
(Archiv Autor)


Abb.:
Menzel-Gemälde “Friedrich und die Seinen bei Hochkirch” (Ehrenbuch des Deutschen Heeres, Berlin 1931, S. 197)

Dieter Radtke:
Friedrich und die Seinen
(in der Schlacht) bei Hochkirch

In diesem Beitrag berichtet der Verfasser über den Verlauf der Schlacht bei Hochkirch am 15. Oktober 1757.

Neben einer allgemeinen Besprechung der Ereignisse geht er intensiv auf die motivierende Rolle Friedrich II. bei den preußischen Truppen während des Scharmützels ein.

Im dritten Abschnitt interpretiert er das Gemälde von Adolph v. Menzel und behandelt die distanzierte Bewertung des Bildes (“Friedrich d. Gr. tritt zu sehr in den Hintergrund”)  im 19. Jahrhundert.


Rolf Selzer:
Die Gendarmerie-Patrouillen im Preußischen Heer

In der Sekundärliteratur taucht gelegentlich der Hinweis auf, daß Feldgendarmerie in Preussen nach 1866 nur im Kriegsfall errichtet wurde. Dies ist sicherlich richtig, lässt aber außer Acht, dass bereits in einzelnen Manövern (zumeist Kaisermanöver) hierzu Vorbereitungen durch sogenannte Gendarmerie-Patrouillen getroffen wurden. Der Verfasser stellt dazu die Feldgendarmerie-Ordnung vor.

Abb.: Manöverbild vom Atelier Molsberger in Arolsen, aufgenommen zwischen 1895 und 1901
(Archiv Autor)


Edgar Stephan:
Der Schellenbaum des Leibgarde-Infanterie-Regiments
(1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115 – Darmstadt

Der Schellenbaum (er ist mit vielen Glöckchen, also Schellen, behängt, daher der Name), anfangs auch “Mohammedsfahne” genannt, ist kein Kommandozeichen, auch kein Musikinstrument, sondern eine symbolische Siegestrophäe. Er wird dem Musikkorps der Infanterie bei festlichen Anlässen voran getragen. So ist auch der Schellenbaumträger kein Musiker, sondern ein Soldat von stattlicher Gestalt und ein guter Marschierer, der vom Regiment dafür abgestellt wurde. Dazu berichtet der Autor exemplarisch über den Schellenbaum des hessischen Regiments.

Abb: Schellenbaum und Schellenbaumträger des hessischen Leibgarde-Infanterie-Regiments Nr. 115 (Archiv Autor)


Welche Bedeutung haben die unterschiedlichen Borten an den Grenadier- bzw. Füsiliermützen Modell 1894 des 1. Garde-Regiments zu Fuß?

Diese Frage, unter Hinweis auf die nebenstehende unbekannte Borte, wird, mit der Bitte um Hinweis auf eine Vorschrift oder einen Erlass, von einem Mitglied der Gesellschaft in diesem Heft gestellt.

Kann ein Besucher unserer Website helfen?

Hinweise werden ggf. an die eMail-Adresse unter “Kontakte” erbeten.


Abb.: Meridiankreis von A. Repsold & Söhne in Hamburg, Kuffner Sternwarte (Archiv Autor)

Dieter Wanderka:
Das Hydrographische Bureau Berlin und seine Nachfolgeorganisationen

Dieser Bericht soll einen kurzen Überblick über die wechselhafte Geschichte einer maritimen Behörde und ihrer Nachfolgeinstitutionen vermitteln.

Die Aufgabe des Hydrographischen Bureaus war in erster Linie die Vermessung der deutschen Küsten, Häfen und Flussmündungen, die in Form von Segelanweisungen nur an die Schiffe der Kriegsmarine verschickt wurden.

Das Hydrographische Bureau Berlin war zunächst im Marineministerium am Leipziger Platz untergebracht und bezog gegen 1880 als Hydrographisches Amt der Kaiserlichen Admiralität ein eigenes Gebäude in der „W. Matthäikirchstrasse 9“. Weiteres über die Geschichte des Büros wird in diesem Artikel beschrieben.


Abb.:
Freiherr Guido von Novak Arienti
(Archiv Autor)

Andreas Danner & Martin Prieschl:
Guido von Novak Arienti:
“Die Kunst zu philosophieren”

Freiherr Guido von Novak Arienti (1859 – 1928) war bei seinen Untergebenen dafür bekannt, gütig, jedoch im Dienst sehr streng zu sein. Zwischen 1910 und 1914 führte der spätere Träger des Militär-Maria-Theresien-Ordens und letzte kaiserliche Kommandant der Militärakademie in der Wiener Neustadt als Oberst das Kommando des 1. Regiments der Tiroler Kaiserjäger in Innsbruck.

Über seine Fähigkeit bei Dingen, die er nicht ändern konnte, gelassen zu reagieren, wird in diesem Beitrag berichtet.