Ausgabe Nr. 430

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Prinz Friedrich Carl von Preußen, K.H. ():
Über Entstehung und Entwicklung des preußischen Offiziergeistes, seine Erscheinungen und Wirkungen (1860)

In dem Aufsatz weist “der rote Prinz” , so genannt nach der von ihm gerne getragenen Uniform der Zieten-Husaren, auf die Ursprünge des “mitdenkenden Offiziers” und des nicht nur blind Befehlen gehorchenden preußischen Offiziers in der Zeit König Friedrich Wilhelms I. hin. Zwar versuchte Friedrich der II. diese Erscheinungsform in einem Reglement von 1744 zurück zu drängen, doch gelang ihm das nicht.

Daneben geht der Prinz auf die Begriffe Ehre, Standesdünkel aber auch auf die Herabsetzung des Offizierkorps in der Öffentlichkeit jener Zeit ein.

Ein interessanter Beitrag, der die Wurzeln heute noch (teilweise) vorhandenen Selbstverständnisses des Offizierskorps der Bundeswehr beleuchtet. Kurze bibliografische Notizen runden den Beitrag ab.

Abb.: Prinz Friedrich Carl als Hauptmann im 1. Garde-Regiment zu Fuß, 1849
(Archiv R. Noeske)


Abb.: Der Präsident des BWB Detlev (links) verliest die Urkunde für den 2. Preisträger
Dr. Ortner (Mitte); rechts Prof. Dr.-Ing. Funk, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats.

Rolf Wirtgen:
Neunte Verleihung des Werner-Hahlweg-Preises für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften

Am 12. Juni 2008 erhielten im Rahmen eines Festaktes mehrere Nachwuchswissenschaftler den “Werner-Hahlweg-Preis für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften” aus der Hand  des Präsidenten des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung Detlev Petry.

Den 1. Preis erhielt Oliver Stein für seine Dissertation “In Wehr und Waffen? Die Heeresrüstungspolitik im Deutschen Reich unter dem Primat der Politik”.

Der 2. Preis wurde geteilt an Eckhard Miches für sein Habilitatiosschrift und zugleich Bibliographie des Kolonialoffiziers Paul von Lettow-Vorbeck und an M. Christian Ortner für seine Dissertaion “Die Österreichisch-Ungarische Artillerie in den Jahren von 1867 bis 1918 ” vergeben.

Der 3. Preis ging an Philipp Münch für seine Magisterarbeit “Bürgerliche Kriegserfahrungen im Ersten Weltkrieg: Hamburger Turner zwiischen ‘Kriegsbekenntnis’ und Verzweifelung im Spiegel ihrer Feldpost”.


Michael Elstermann:
“Die große Revue in Kalisch 1835” oder:
“Das Lustlager zu Ehren der Russisch-Preußischen Waffenbrüderschaft”

Abb.: Lage des Ortes Kalisch (Archiv Autor)

Die Kalischer Revue war ein großes prunkvolles militärisches Ereignis, welches ob seiner Größe und Ausstattung von den Zeitgenossen als welthistorisches Ereignis empfunden wurde. Es dürfte eines der größten friedlichen militärischen Ereignisse, wenn nicht, bis zu diesem Zeitpunkt, sogar das größte gewesen sein.

Politisch bekräftige die Revue die engen Bande zwischen Preußen und Russland, die ihren Anfang in dem gemeinsamen Befreiungskampf gegen den französischen Usurpator hatten. Bereits bei den Friedensverhandlungen am 25. Juni 1807 war der Fortbestand Preußens dem Zaren Alexander zu verdanken.
In Kalisch wurde später 1813 das Bündnis zwischen Zar Alexander I. und Friedrich Wilhelm III. zur Befreiung Europas von Napoleon geschlossen. Vor diesem Hintergrund sollte 1835 die Freundschaft bekräftigt werden.

Über die Organisation und Durchführung dieses Ereignisses berichtet der Verfasser sehr detailliert und anschaulich.


Georg Ortenburg:
Feldzeichen

Der Verfasser bringt in seinem Beitrag den ursprünglichen Begriff des “Feldzeichens” wieder in Erinnerung.

“Feldzeichen heißt alles, was die Officiers sowohl die gemeinen Soldaten im Felde zu tragen beordert sind, damit sie in Aktionen oder auf Parheyen [ = Streifzügen] einander vor dem Feinde zu unterscheiden wissen …”, so ein altes Militärlexikon aus dem 18. Jahrhundert.

Dies und die weitere Entwicklung des Begriffes wird ausführlich vom Autor behandelt.

Abb.: “Abriss” für eine gewöhnliche grüne Infanteriefahne Muster 1743 (Feldzeichen an der Fahnenspitze)


Abb.: Pistole 38 der Spreewerk GmbH (Archiv Autor)

Detlef Behrendt:
Die Wehrmachts-Pistole 38 der Spreewerke GmbH.

Seit Einführung der Pistole 08 als Ordonnanzwaffe im Deutschen Heer ging die technische Entwicklung der Faustfeuerwaffen ständig weiter. Schließlich wurde aufgrund ihrer vielen Vorzüge die Walther Pistole in einem Truppenversuch von der Wehrmacht geprüft und im Jahr 1938 vorläufig angenommen. Sie bekam demzufolge die Bezeichnung Pistole 38.


Ulrich Herr:
Ein Foto aus den Anfangstagen des Infanterie-Regiments Nr. 96

Der Verfasser stellt mit seinen Ausführungen und dem Fotomaterial ein interessantes Kapitel des Überganges von im Deutschen Bund eingebundenem fürstlichen Militär zum Kontigent innerhalb der Preußischen Armee im Norddeutschen Bund dar.

Abb.:
Spielmann vom II. Bataillon des 7. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 96, aufgenommen zwischen Oktober 1867 und etwa Herbst 1868
(Privatbesitz)


Abb.: Angehörige des Kavallerie-Fernsprechtrupps (Archiv Autor)

Edgar Stephan:
Kavallerie-Fernsprechtrupp – Garde-Dragoner-Regiment (1. Großherz. Hess.) Nr. 23, Darmstadt

In seinem Beitrag berichtet der Verfasser anhand reichlichen Bildmaterials über den Einzug moderner Technik bei der Kavallerie zu Beginn des 20. Jahrhunderts.


Abb.: Der schwedische Offizier Carl Belfrage in deutschen Diensten (Archiv Autor)

Per-Eric Jansson:
Schweden in deutschen Diensten im Ersten Weltkrieg.

In diesem Beitrag berichtet der Autor über schwedische Offiziere, die im 1. Weltkrieg auf deutscher Seite Militärdienst leisteten; immerhin waren es um die 60 Offiziere.

Der bekannteste war Graf Gilbert Hamilton, dessen Karriere ihn in Deutschland bis zum Generalmajor der Reserve aufsteigen ließ.

Ausführlich berichtet er über Carl Belfrage, der an der Westfront als Leutant eingesetzt war und bis zum Kriegsende in deutschen Diensten verblieb und dessen Erlebnisse.


Hans Lipp:
Leuthen nach 250 Jahren – Eine Schlachtfeldbegehung am 5. Dezember 2007

Der Verfasser berichtet in dem Aufsatz über seine persönlichen Eindrücke und Erlebnisse anlässlich der Besichtigung des ehemaligen Schlachtfeldes von Leuthen und der umliegenden Ortschaften.

Abb.:
Nordseite des (projektierten) Museums von Leuthen; auf dem Plakat (übersetzt): “Museum der Schlacht bei Leuthen” (Archiv Autor)


Abb.: Schützenpanzer Sonder-Kfz 251/10 mit einer 3,7 cm Panzerabwehrkanone (Privatarchiv)

Gerhard Zimmermann:
Das Abwehrgefecht der 3. Kompanie
der Panzeraufklärungsabteilung 103
nördlich von Neapel am 3. Oktober 1943

In diesem Beitrag berichtet der Autor über seine Erlebnisse als Kompaniechef der 3. Kompanie der Panzeraufklärungsabteilung 103.
Mit seiner Einheit hatte er den Angriff von zwei Bataillonen der 82. US Luftlande-Division abzuwehren.