Rolf Wirtgen:
Elfte Verleihung des
“Werner-Hahlweg-Preises für Militärgeschichte und Militärtechnikgeschichte”
Am 20. Juni verlieh der Präsident des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB), Dipl.-Ing. Harald Stein, in Potsdam den “Werner-Hahlweg-Preis für Militärgeschichte und Militärtechnikgeschichte” an vier Nachwuchswissenschaftler. Die Feierstunde fand beim Militärgeschichtlichen Forschungsamt statt; sie war eingebunden in ein dreitägiges Nachwuchskolloquium zur Militärgeschichte, das unter dem Generalthema “Neue Perspektiven organisierter Gewalt” stand.
Bevor Präsident Stein die Preisgelder und die Urkunden überreichte, erinnerte Dr. Joachim Niemeyer, letzter Assistent von Prof. Dr. Hahlweg an der Universität Münster und von 1998 bis 2002 Vorsitzender unserer Gesellschaft, an die wissenschaftlichen Leistungen unseres Ehrenvorsitzenden, der im April 100 Jahre alt geworden wäre (siehe dazu ZfHk Nr. 445, S. 150).
Prof. Dr. Volker Schmidtchen, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats zur Verleihung des Hahlweg-Preises, gab dann die Begründungen, die zur Auswahl der vier Hauptsieger führten.
Den 1. Preis (7.500 €) erhielt Herr Christoph Nübel für seine Kieler Dissertation “Umwelt – Gelände – Landschaft. Studien über die Raumerfahrungen deutscher Soldaten an der Westfront, 1914-1918. Eine Geschichte des Überlebens im Krieg”.
2. Preis (5.000 €): Dr. Jens Westemeyer, Geiselhöring, für seine Potsdamer Dissertation “Himmlers Krieger. Joachim Peiper, Waffen-SS und Kriegsverbrechen”.
3. Preis (je 2.500 €): Dr. Florian Seiller, Lambrecht, für seine Mainzer Dissertation “Rüstungsintegration. Frankreich, die Bundesrepublik und die Europäische Verteidigungsgemeinschaft, 1950-1954” und Dr. des. Jürgen Kilian, Passau, für seine Passauer Dissertation “Die deutsche Besatzung im russischen Nordwesten 1941 bis 1944”.
Schließlich erhielten Herr Steffen Leins und Herr Frederik Müllers noch zwei Förderpreise zu je 1.000 €.
Gerhard Zimmermann und Rolf Noeske:
Die Festung Dresden
Der Aufsatz über die Festung Dresden zeigt eine wenig bekannte Seite des Elb-Florenz und bietet so eine historische Vorbereitung für den Tagungsort der Jahreshauptversammlung 2013.
Werner Knoll:
Das Kriegsspiel als Übungs- und Ausbildungsmethode.
Zu seiner Entwicklung und Anwendung in deutschen Heeren im 19. und 20. Jahrhundert
Der Aufsatz über das Kriegsspiel gibt einen allgemeinen Überblick von seiner Entstehung bis zum Ende des Zweiten Weltkriges und beschreibt eine Ausbildungsmethode zur Truppenführung, die mit einem vom Schachspiel abgeleiteten, schematisierten Verfahren begann und schließlich zur “virtuellen” Teilnahme am Kriegsgeschehen führte. Der Wechsel in der Bezeichnung vom “Kriegsspiel” über das “Planspiel” zur “Planübung” macht unterschiedliche Führungsgrundsätze deutlich. Der Verfasser zeigt unbekannte und wichtige Dokumente.
Roman Töppel:
Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und der Kampfwert militärischer Verbände
Die Frage nach dem Verhältnis der Verleihungszahlen von Auszeichnungen zu dem Einsatzwert von Truppenteilen haben sich die Leser selbst gestellt. Der Verfasser setzt sich an Hand eines markanten Beispiels mit diesem Thema kritisch auseinander.
Rolf Noeske:
Organisation der Armee des Deutschen Reiches 1914 (Anmerkungen zu den Pietsch-Tafeln)
Die Darstellung der Organisation der Armee des Deutschen Reiches von 1914 bringt viel Erhellendes auf die vielen Fragen nach den Pietsch-Tafeln. Die kurze Erläuterung des Oberkommandos in den Marken könnte einen Leser anregen, mehr über diese Kommandobehörde zu schreiben, die im Revolutionsjahr 1848 eingerichtet wurde und am Ende des Ersten Weltkrieges besondere Bedeutung erlangte.
Volker Löbner:
Anmerkungen zu: Zwei Zieten-Husaren um 1909 oder Wer von Wem?
In: ZfHk Nr. 443, S. 34
Oliver Heyn:
Die Leibfahne des Infanterieregiments “Sachsen-Hildburghausen” aus dem Venetianisch-Türkischen Krieg
Gerhard Große-Löscher:
Der hannoversche Dragoneroffiziersäbel
Die Untersuchung des hannoverschen Dragonersäbels geht sehr in die subtile Betrachtung von Einzelheiten. Dies ist aber erforderlich, um die Besonderheit einer Blankwaffe zu erkennen, die nur von vier Regimentern getragen wurde.
Horstmar Bussiek:
Reserveoffizier in zwei Nationen
Auf einen ungewöhnlichen Aspekt der deutsch-französischen Zusammenarbeit verweist die militärische und berufliche Laufbahn von Alexandre Wattin, der zu einem Offizierdienstgrad der Reserve in beiden Streitkräften ernannt wurde.