Ausgabe Nr. 459

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AUS DER REDAKTION

Es mag widersprüchlich erscheinen, dass wir auch mit diesem Heft wieder den Tagesmeldungen über Kriege und dem damit verbundenen menschlichen Leid entfliehen, indem wir uns recht abstrakt mit Uniformen, Waffen oder Einzelschicksalen beschäftigen. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass sich die Heereskunde auch als Hilfswissenschaft der Militärgeschichte versteht, die wichtige Puzzleteile für das Verständnis der Gesamtzusammenhänge liefern kann. So wollen wir es in diesem Jahr auch wieder mit der Exkursion sowie dem Vortragsprogramm anlässlich unserer Jahreshauptversammlung halten, die in Bad Langensalza stattfinden wird und die dort vor 150 Jahren stattgefundene Schlacht thematisiert.

Unser Titelbild soll daran erinnern, dass dem taktischen Sieg der Hannoveraner die Kapitulation vor den Preußen und die Auflösung der Hannoverschen Armee folgte. Dadurch waren deren Offiziere gezwungen, sich neu zu orientieren. Nach der Annexion Hannovers durch Preußen waren sie weiter an ihren jetzt machtlosen König gebunden. Weil nach den damaligen Rechtsvorstellungen jedoch nur König Georg diese Bindung lösen konnte, ermächtigte der Monarch den ehemaligen kommandierenden General der Hannoverschen Armee, Generalleutnant Alexander von Arentsschildt (1806 – 1881) die Entlassungsurkunde nach formellem Antrag auf Verabschiedung für jeden Offizier zu unterzeichnen. Wie nicht wenige hannoversche Offiziere konnte Hauptmann Ludwig Friedrich Christian Litgen, auf den die umseitig abgebildete Urkunde ausgestellt ist, seine Laufbahn als Berufsoffizier in der Preußischen Armee fortsetzen. Und auch von Arentsschildt wurde schließlich auf seinen Antrag in die Preußische Armee übernommen, aber gleichzeitig mit Pension zur Disposition gestellt. Unter anderem durch solche Gesten konnte die Integration Hannovers im Königreich Preußen gelingen.

Werner Trolp und Ulrich Herr


Militärgeschichte

Alexander Querengässer:
Von der Landesdefension zu den Kreisregimentern –
Das sächsische Milizwesen im Großen Nordischen Krieg 1700 bis 1716


Hartmut Gräber:
Dr. Johann Friedrich Hager, Pensionair Chirurgus und Regimentsarzt – eine Recherche


Michael Feik:
„Den Krieg gerade mal überlebt und dann …“ – Das Schicksal des Major a.D. Scherer
in den Unruhen Anfang der zwanziger Jahre in Baden


Klaus-Ulrich Keubke:
Preußische Stabsoffiziere als Kommandeure
des Mecklenburg-Strelitzer Infanterie-Bataillons von 1849 bis 1866


Uniformen

Wolfgang Friedrich:
Die Österreicher in der Schlacht bei Kesselsdorf 1745


Walter Kunstwadl:
Aus der Uniformgeschichte der Bundeswehr –
Das nicht eingeführte Abzeichen für Soldaten in Führungsfunktionen


Blankwaffen

Rolf Selzer:
Das königlich preußische Pionier-Faschinenmesser M/1855


Gerhard Seifert (†) und Rolf Selzer:
Die Anschaffung von Faschinenmessern
der herzoglich nassauischen Compagnie-Pioniere 1855 und 1856

Ein Nachtrag zum Beitrag „Das herzoglich nassauische Pionier- und Artillerie-Faschinenmesser“ in: Zeitschrift für Heereskunde Nr. 457 (Juli / September 2015), S. 142–145


Rolf Selzer:
Ein preußischer Oberstabsarzt mit Ehrendegen


Außerdem dürfen Sie in Ausgabe 459 erwarten:

  • – Anekdoten: Dichtung und Wahrheit (Teil 2)
  • – Aufgelesen: Die Uniform der preußischen Adjutanturoffiziere um 1830
  • – Vor 100 Jahren: Grab des Generalfeldmarschalls von der Goltz in Konstaninopel
  • – Das besondere Foto: 100-Jahrfeier im 5. Hannoverschen Infanterie-Regiment Nr. 165
  • – Informationen aus der Gesellschaft und den Arbeitskreisen
  • – Aus Nachbarpublikationen
  • – Buchbesprechungen / Rezensionen