AUS DER REDAKTION
Der Sonderband „Facetten des großen Krieges 1914 – 1918“ wurde nach unserem Kenntnisstand positiv aufgenommen. Die Stellungnahmen heben die Bandbreite der Themen mit den geographischen Eckpunkten Frankreich-Russland-Äthiopien und die heereskundliche Vielfalt, die von der Kriegspropaganda über Militärseelsorge und Waffentechnik bis zur missglückten Konstruktion einer Patronentasche reicht.
Diese Vielfalt wollen wir, wie wir es an dieser Stelle bereits mehrmals hervorgehoben haben, auch weiterhin unseren Lesern bieten. Vor allem möchten wir Autoren finden, die zusätzlich zu den bisherigen Themengebieten kulturgeschichtliche Beiträge zur Wehrmacht, NVA und zur Bundeswehr erarbeiten.
Unsere Wunschliste geht aber auch in weitere Richtungen: Militärmusik und Reenactment.
Der Große Zapfenstreich hat erstaunlicherweise in der Bundesrepublik Deutschland inzwischen einen fast selbstverständlichen protokollarisch hohen Stellenwert erhalten. Sein Ablauf entspricht der deutschen militärischen Überlieferung. In einem Vergleich könnte die Entwicklung des Großen Zapfenstreichs der NVA und die Gründe für die Änderungen aufgezeigt werden. Vielleicht werden manche Unterschiede deut lichen, wenn der Zapfenstreich des österreichischen Bundesheeres in die Betrachtungen einbezogen wird.
Einzelne Berichte aus dem Reenactment haben bereits in früheren Heften die Umsetzung von heeres kundlichem Wissen in die Praxis gezeigt. Es ist wün schenswert, weiterhin zu zeigen, dass diese Beziehung zwischen Heereskunde und Reenactment keine Ein bahnstraße sein muss.
Schließlich bieten wir den Sammler unter unseren Lesern an, einzelne Stücke mit Bild und sachkundiger Beschreibung vorzustellen. Hierfür sollte nicht der materielle Wert entscheidend sein.
Wir freuen uns auf die Reaktionen unserer Leser auf diese Wunschliste. Wir weisen darauf hin, dass die Autoren für den Inhalt ihrer Beiträge verantwortlich sind und diese nicht die Ansichten der Gesellschaft für Heereskunde sowie der Redaktion wiedergeben.
Ulrich Herr und Werner Trolp
Militärgeschichte
Klaus Roider, Nürnberg
„Der Sieger lieget Leich-erbleicht“.
Zwei Mal Johann Benedict Tetzel von Kirchensittenbach, Nürnberger Lieutenant im fränkischen Kreisregiment Hedesdorff.
„… der folgends in dem Feld recht wie ein Löw gefochten /
bey Gran / und seinen Stahl mit Türken-Blut bespritzt
auch Lorbeer-Kränze sich bei Ziclos jüngst geflochten;
ach Dieser / da die Faust vom Sieg noch war erhitzt /
erkranket und erblaßt / doch auf dem Bett der Ehren!“
Uniformkunde
Johannes Menzel, Wernau/Neckar:
Der württembergische Waffenrock von 1871 – Eine Fehlkonstruktion
Helm für Offiziere der sächsischen Reiterregimenter 1854 – 1867
Rolf Selzer, Herborn und Ulrich Herr, Dresden:
Porträtfotos aus den Einigungskriegen
(Teil 2)
Nassauischer Soldat, aufgenommen im August/September 1866
Ulrich Schiers, Klein Gladebrügge:
Eine seltene Feldmütze für Offiziere
Claus P. Stefanski, Bonn:
Deutsche Freiwilligenkorps in Ostasien
(Teil 1)
Blankwaffen
Gerhard Große Löscher, Göttingen:
Kurhannoversche Seitenwaffen – zwei Dragoner- und ein Reuterdegen aus der Regierungszeit des Kurfürsten und Königs Georg II.
Fahnen
Gerhard Rüddenklau, Stade:
Die Feldzeichen des Infanterie-Lehr-Regiments der Wehrmacht
oder: „Gut gemeint“ ist schlimmer als „gut“.
Die Standarten des Dragoner-Regiments König (2. Württembergisches) Nr. 26
Feldpost
Gerd Stolz, Kiel:
Die sächsische Feldpost während der Bundesexekution 1863/64 im Herzogtum Holstein
Außerdem dürfen Sie in Ausgabe 472 erwarten:
- – Heereskunde im Internet – 18
- – Das besondere Bild: “Angehörige der Reichswehr mit Pickelhauben”
- – Aus Nachbarpublikationen:
Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik. - – Informationen aus der Gesellschaft und den Arbeitskreisen
- – Buchbesprechungen / Rezensionen