AUS DEM VORSTAND
Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,
am 25. Mai 2019 fand in Rudolstadt/Thüringen die diesjährige Jahreshauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V. statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Neuwahl des gesamten Vorstandes. Bereits im Vorfeld hatten alle Vorstandsmitglieder ihre Bereitschaft bekräftigt, auch für eine neue Amtszeit zur Verfügung stehen zu wollen. Dieses einmütige Bekenntnis für unsere Gesellschaft und das einstimmige Votum unserer Mitglieder für den zur Wiederwahl angetretenen Vorstand erfüllt mich mit Stolz. Mehr als ein Grund, an dieser Stelle allen Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V. für das entgegengebrachte Vertrauen aufrichtig zu danken. Ihr Mandat ist aber auch ein Ansporn, uns weiterhin mit großem Engagement für die Gesellschaft einzusetzen und die Herausforderungen der Zeit zu meistern. Ein Verein lebt von seinen Mitgliedern. Ohne Mitglieder, kein Verein. Deshalb müssen alle Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung auf eine gelungene Repräsentation unserer Gesellschaft in der Öffentlichkeit hinauslaufen, die neben bisherigen Plattformen auch die sozialen Medien berücksichtigen.
Ein weiteres Ziel ist es, sich künftig noch besser international zu vernetzen. So fand bereits 2018 eine erste Kontaktaufnahme zwischen der Zeitschrift für Heereskunde und ihrem russischen Pendant „Old Zeughaus. Militaria Magazin“ statt. Beide Organe sind sich darin einig, dass diese Kooperation primär der Inten sivierung des wissenschaftlichen Austausches dienen soll. Daneben bereiten beide Einrichtungen den 1. Internationalen Kongress für Uniformkunde in Brüssel vor, der im November 2019 stattfinden wird und zu dem sich bereits Vertreter der wichtigsten europäischen Militärmuseen angemeldet haben.
Doch eins ist klar: Keiner von uns wird die künftigen Herausforderungen alleine bewältigen können. Lassen Sie uns deshalb gemeinsam in unseren jeweiligen Radius die Deutsche Gesellschaft für Heereskunde e.V. flott für die Zukunft machen.
Dr. Frank Wernitz, Vorsitzender der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
Militärgeschichte
Ulrich Herr, Dresden:
Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg (1826 – 1908)
als Chef des russischen 50. Infanterie-Regiments
Frank Langer, Sande:
Großherzog Friedrich August von Oldenburg (1852 – 1931)
als Chef des 8. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 70
Wolfgang Klepzig, Lünen:
Die Pferde Kaiser Wilhelms II.
Uwe Poblenz, Schwerin:
Ernst Erdmann Traugott Fritze – Kommandeur der Artillerie des Lützower Freikorps
Einleitung
Über das Lützower Freikorps wurde und wird viel geschrieben. Dabei stehen in der Regel die Kavallerie und die Infanterie sowie deren Führer im Mittelpunkt. Interessiert man sich, zum Beispiel als aktiver Reenactor, für die Artillerie dieser Einheit, wird es schon schwieriger. Die grundsätzliche Ausstattung an Bewaffnung und Bekleidung ist noch in der einschlägigen Literatur nachzulesen. Bilder dazu sind so gut wie gar nicht zu finden. Über die Führer der Artillerie erfährt man an einem Stück wenig!
Dem soll hier Abhilfe geschaffen werden. Während der Arbeit zum Buch „Die Freikorps Schill und Lützow im Kampf gegen Napoleon“ habe ich mich bereits mit Traugott Fritze beschäftigt. Allerdings braucht man dafür Zeit, die ich damals nicht hatte. Außerdem war im Buch nicht genug Platz um eine ausführliche Biographie zu bringen. Das soll nun hier nachgeholt werden.
Persönliche Daten
Ernst Erdmann Traugott Fritze wurde am 2. November 1776 in Oppeln geboren. Sein Leben endete am 6. Dezember 1841 in Bochum, am 9. Dezember 1841 wurde er bestattet. Dieser preußische Offizier führte während der Befreiungskriege die Lützower Artillerie…
Uniformkunde
Claus P. Stefanski, Bonn:
Deutsche Freiwilligenkorps in Ostasien
(Teil 2)
Wolfgang Friedrich, Dresden:
Französische Kavallerieuniformen zur Zeit der Schlacht bei Roßbach 1757
(Teil 1)
Zwei Mützen aus dem II. Bataillon des 7. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 96
Blankwaffen
Jens Wiesberger, Magdeburg:
Versuchs-Seitengewehre
und die frühen Serien-Seitengewehre zum Infanterie-Gewehr M./71
(Teil 1)
Im folgenden Beitrag möchte ich die Unterschiede der extrem seltenen Infanterie-Seitengewehre M./71 mit der gestempelten Jahreszahl 72 (1872) darlegen und ihre Unterscheidung in Versuchs-Seitengewehre und in frühe Serienfertigungen begründen.
In der Fachliteratur findet man folgende Angaben zum Infanterie-Gewehr M./71 und Infanterie-Seitengewehr M./71:
„Obwohl die Waffe noch nicht fertig auskonstruiert war, erfolgte am 9. Dezember 1871 durch Allerhöchste Kabinettsorder ihre Einführung als „Infanterie-Gewehr M/71“. […] Die endgültige Probe der Waffe bestätigte Wilhelm I. am 22. März 1872.“
„So wie seinerzeit in Bayern ging der endgültigen Einführung des Gewehrs ein Truppenversuch voran. […] Wilhelm Mauser schrieb seinem Bruder im November diesen Jahres [1871 – d. Verf.], daß in allen drei preußischen Gewehrfabriken die Erzeugung von je 1.000 Gewehren beabsichtigt sei, die bis zum April 1872 fertiggestellt sein sollten. Dieses Ziel wurde aber nicht erreicht, weil an den Einzelheiten der Waffe sehr zum Ärger von Wilhelm Mauser noch herumgeändert wurde […] Im Oktober 1872 erfuhr das bayerische Kriegsministerium aus Berlin, daß die Fertigung der Gewehre begonnen habe. Noch in diesem Jahr begann die probeweise Bewaffnung ausgesuchter Bataillone mit Gewehren M/71 […]“…
Schusswaffen
Peter Meihs, Neumünster:
7. Mai 1866:
Revolverschüsse auf den Grafen Bismarck
Außerdem dürfen Sie in Ausgabe 473 erwarten:
- – Das besondere Objekt: “Postkarte: Vorfreude auf die Entlassung in die Reserve”
- – Leserbrief: Anmerkungen zu: Gerhard Rüddenklau:
Die Feldzeichen des Infanterie-Lehr-Regiments der Wehrmacht oder
„Gut gemeint“ ist schlimmer als „gut“ [ZfH Nr. 472, S. 86 ff] - – Informationen aus der Gesellschaft und den Arbeitskreisen
- – Buchbesprechungen / Rezensionen