AUS DER REDAKTION
Weil wir die Vielfalt in unserer Zeitschrift erhalten wollen, haben wir an dieser Stelle wiederholt um Beiträge über bisher wenig behandelte Bereiche gebeten. Dabei wollten und wollen wir von vornherein keinen Zeitabschnitt oder kein Land ausschließen. Nach den Reaktionen auf einen Aufsatz im vorletz ten Heft und auf den hierzu kritischen Leserbrief wer den wir weiterhin Beiträge mit der Sichtweise von Zeitzeugen veröffentlichen. Wegen des Anspruchs der Heereskunde als wissenschaftliches Organ werden wir künftig sensibel darauf achten, dass persön liche Stellungnahmen deutlich kenntlich sind und Aussagen zu Sachverhalten wie gewohnt belegen werden. So wird es uns hoffentlich gelingen, den unterschiedlichen Interessen unserer Leser entsprechende Darstellung zu bieten.
Unter der Rubrik „Aufgelesen“ haben wir aus einem Jugendbuch von 1943 die Darstellung des US-amerikanischen Heeres aufgenommen, die neben Fakten auch eine persönliche Einschätzung des Verfassers aus dieser Zeit enthält. Aus Platzgründen konnten wir nicht den Artikel des Verfassers über das japanische Heer bringen. Der aufschlussreiche Vergleich beider Darstellungen ist vielleicht eine Anregung für einen Beitrag in einem späteren Heft unserer Zeitschrift.
Der Hinweis auf eine Präsentation im letzten Jahr auf der Waffenbörse in Kassel soll zeigen, was durch die Initiative eines einzelnen Mitglieds unserer Gesellschaft möglich ist – und vielleicht eine Anregung für eine Umsetzung an anderer Stelle und mit einem an deren Thema.
Die Betrachtung des Marschzirkels erinnert an eines von vielen Geräten, die für den militärischen Dienst früher selbstverständlich waren, heute aber aufgrund des wissenschaftlich-technischen Fortschritts überholt und vergessen sind.
Wir schließen mit dem Hinweis, dass die angekündigte Aufnahme des Index der Zeitschrift Überall auf der Website unserer Gesellschaft verfügbar ist.
Ulrich Herr und Werner Trolp
Uniformkunde
Wolfgang Friedrich, Dresden:
Französische Kavallerieuniformen zur Zeit der Schlacht bei Roßbach 1757
(Teil 2)
Ulrich Schiers, Detmold:
Das Freiwillige Marine-Fliegerkorps
Gerhard Große Löscher, Göttingen:
Einige Stationen aus dem Leben des hannoverschen Artillerieoffiziers J. C. Ludewig Scharnhorst (1785 – 1869) und seine hinterlassenen militärischen Erinnerungstücke
Sanitätswesen
Dirk Ziesing, Bochum:
Taschentücher aus der Zeit des Burenkriegs
Schusswaffen
Bernd A. Windsheimer, Ortenburg:
Altpreußisches Versuchssteinschloss für das Infanteriegewehr M 1740
Militärgeschichte
Jochen Gräwe, Bielefeld:
Ein zeitgenössischer Kriegsbericht von 1866
Während des Deutschen Krieges von 1866 hat ein einfacher Soldat seine Erlebnisse in einem kleinen Heft niedergeschrieben und so der Nachwelt seine Eindrücke hinterlassen. Sehr detailliert beschreibt er die Ereignisse von der Mobilmachung bis zur Schlacht von Königgrätz.
Luftfahrt
Manfred P. Schulze, Spandau:
Ein Denkmal für den Flieger von Tsingtau
Aufgelesen:
Das Heer der Vereinigten Staaten
in: „Durch die weite Welt. Ein Buch für jeden Jungen. Bd. XX (1943)“
Außerdem dürfen Sie in Ausgabe 474 erwarten:
- – Informationen aus der Gesellschaft und den Arbeitskreisen
- – Buchbesprechungen / Rezensionen
- – Heereskundliche Ausstellungen:Ausstellung Portepeemann
Auf der Waffenbörse 2018 in Kassel hat der Aussteller Franz Thelen (Mitglied unserer Gesellschaft) sich seinen Beinamen als „Portepeemann“ wirklich verdient. Vier Vitrinen gegenüber seinem Verkaufsstand zeigten eine beeindruckende Auswahl dieser Ausrüstungsstücke. Unter den rund 200 Exponaten deutscher Kontingente beeindruckten wirkliche „Highlights“: ein preußisches Offizier-Portepee von ca. 1780, eine preußische Ehrentroddel von 1809, eine gesiegelte Mannschaftstroddel von 1820 und diverse von deutschen Schutztruppen in den Kolonien verwendete Stücke. Dazu wurde ein Musterbuch einer Herstellerfirma aus Weißenburg ca. 1890 ausgestellt, das genaue Anweisungen für die Anfertigung enthält.