Ausgabe Nr. 478

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AUS DER REDAKTION

Mit diesem Heft legen wir unseren Lesern das 40. Heft der Heereskunde vor, das wir als Redaktionsteam gestaltet haben. Wir haben uns bemüht, die Linie dieser Zeitschrift mit dem Schwerpunkt auf der Kulturgeschichte der Streitkräfte fortzuführen. Dies war nur durch die Bereitschaft zahlreicher Autoren möglich, denen wir hier ausdrücklich danken wollen. Wir hoffen auf weitere gute Zusammenarbeit und freuen uns auf Verfasser von Aufsätzen aus Themenbereichen, die bisher weniger behandelt wurden.

In diesen Zusammenhang gehört die Militärmusik. Der Aufsatz über die preußische Armee-Marschsammlung im vorliegenden Heft setzt nach langer Zeit die Beschäftigung mit diesem charakteristischen Gebiet des militärischen Lebens fort. Neben vielen Informa tionen geht er u.a. auf die Herkunft des Begriffes Zapfenstreich ein und bringt hier eine eigenständige Herleitung.

Der zweite Teil des Textes über das Kösliner Kadettenhaus schildert den Weg einiger Kadetten in Führungspositionen der Wehrmacht. Wie an dieser Stelle mehrfach ausgeführt, schließen wir Darstellungen über die Zeit von 1933 bis 1945 nicht grundsätzlich aus. Wegen der Zielsetzung unserer Gesellschaft für Heereskunde und des Charakters dieser Zeitschrift sind Darstellungen über Organisation, Technik, Uniformierung und soziales Gefüge der Wehrmacht wünschenswert. Kriegsgeschichtliche Ereignisse können wie aus anderen Zeitepochen nur seltene Ausnahme sein, wie z.B. die Erinnerung an den Krieg von 1870/71 in diesem Heft.

Ein weiteres Desiderat ist die Waffentechnik. Der Aufsatz über die Mörser in Spandau zeigt das Ende einer Entwicklung mit vielen Details. Schließlich verdienen große Anerkennung die Forschungen zu den Ringkragen der preußischen Könige, den Helmen im Fürstentum Lippe sowie bei der Auszeichnung des Majors Bacmeister. Forschungseifer kann auch weiterhin wirklich interessante Ergebnisse zutage bringen.

Wir wünschen unseren Lesern ein wirklich gutes neues Jahr 2021 und hoffen auf zahlreiche Einsendungen von Aufsätzen oder Anregungen.

Ulrich Herr und Werner Trolp


Uniformkunde

Abb.: Ringkragen (2) Inv. Nr. HM 2999;
König Friedrich Wilhelm I. (?) zugeschrieben.

Bernd A. Windsheimer, Ortenburg:
Sensationelle Wiederentdeckung der Ringkragen der preußischen Könige des 18. Jahrhunderts
(Teil 2)

Ringkragen (2) Inv. Nr. HM 2999

Die wohl gegossene Grundplatte aus vergoldetem Messing unterscheidet sich vom oben beschriebenen Ringkragen durch die um 45 mm geringere Höhe von nur 155 mm. Außerdem ist die Schauseite durch kleinste senkrecht verlaufende Kreise gepunzt, wenn man vom ca. 10 mm breiten glatten Rand und einer schildförmigen glatten Fläche unter der Emaille absieht.

Auf dieser glatten Fläche ist die Nummer „41“ eingraviert. Diese „41“ findet sich auch auf der Innenseite der Krone der Auflage. Sie diente dem Hersteller u.a. zur leichteren Zuordnung von Grundplatte und Auflage, da die drei rückseitigen kleinen Gewindestangen und die drei zugehörigen Löcher auf der Grundplatte wegen der handwerklichen Toleranzen nicht immer kongruent waren. Für eine regimentsmäßige Zuordnung nach der bis 1806 inoffiziellen Stammliste findet sich kein Anhaltspunkt.

Erfreulicherweise ist noch das hellbeige textile Abdeckungsteil vorhanden, das auf die Rückseite der Grundplatte teilweise aufgeklebt ist. Ein ursprünglich aufgeklebtes Etikett ist nur noch anhand von Kleberesten nachweisbar. Die mit schwarzer Tinte handschriftliche Zuordnung „Friedrich Wilhelm I.“ wirft allerdings Fragen auf…


Gerhard Große Löscher, Göttingen:
Die ‚Military General Service Medal‘ des Majors Julius Otto Konrad Christian Bacmeister
Ein später Nachtrag zu einem Aufsatz in der Zeitschrift für Heereskunde


Ulrich Schiers, Detmold:
Helme des Füsilier-Bataillons Lippe mit einem kurzen Abriss der Geschichte


Militärgeschichte

Dr. Dirk Ziesing, Bochum:
Erinnerungstücher zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71


Militärsoziologie

Dr. Dieter Radtke, Hildesheim:
Ehemalige Kösliner Kadetten als Teil der militärischen Elite der Wehrmacht


Militärmusik

Karlheinz Deisenroth, Freiburg:
„… nach den Direktiven des Königs“.
Annotationen zur Kgl. Preuß. Armeemarsch-Sammlung (KPrAMS) am Beispiel des Projektes „Deutsche Armeemärsche“ des Musikkorps der Bundeswehr


Artilleriewesen

Manfred P. Schulze, Spandau:
Mörser aus Spandau: Die letzten Vorderlader der preußischen Artillerie


Außerdem dürfen Sie in Ausgabe 478 erwarten:

  • – Informationen aus der Gesellschaft und den Arbeitskreisen
  • – Buchbesprechungen / Rezensionen