AUS DER REDAKTION
Wenn man sich mit Heereskunde beschäftigt, sollte man nicht vergessen, dass Geschichte immer von Menschen und durch Menschen gemacht wird. Uniformen wurden und werden von Menschen getragen, Waffen von Menschen gegen Menschen benutzt. Aus diesem Grund veröffentlichen wir hin und wieder Berichte über das Schicksal von Soldaten. In diesem Heft finden Sie die Geschichte eines deutschen Kriegsgefangenen, dessen Rückkehr in die Heimat aufgrund der Revolutions- und Bürgerkriegswirren in Russland länger gedauert hat, als in den meisten anderen Fällen. Eine kleine, persönliche Geschichte im Rahmen der großen Weltgeschichte.
Dass man Geschichte auch anders und mit einer gewissen Lautstärke vermitteln kann, zeigt die schwedische Heavy-Metal-Band Sabaton. Der größte Teil ihrer Lieder, die natürlich Geschmackssache sind, beschäftigen sich mit militärhistorischen Themen, vornehmlich zum Ersten oder Zweiten Weltkrieg. Wenn wie 2019 auf dem Wacken Open Air, einem der größten Heavy-Metal-Festivals der Welt und einem der größten Open-Air-Festivals Deutschlands vor mehreren 10.000 Zuhörern beispielsweise über „Fields of Verdun“ oder die „Bismarck“ gesungen wird, hat dies vielleicht mehr Resonanz als ein dickes Buch oder eine Ausstellung und kann auf einem anderen Weg animieren, sich mit diesem oder jenen Aspekt der Militärgeschichte intensiver zu beschäftigen. Den Weg zeigt die Band übrigens auf, indem auf ihrem Internetauftritt neben den Liedtexten jeweils auch der historische Hintergrund skizziert wird – man könnte es als ein niedrigschwelliges Angebot bezeichnen.
Natürlich gibt es im Internet noch viel mehr zu entdecken, schauen Sie doch mal in die Rubrik „Heereskundliches im Internet“.
Bleiben Sie neugierig, meinen
Ihr Werner Trolp und Ulrich Herr
Militärgeschichte
Jean Bellmann, Neustrelitz:
Karl Lange aus Feldberg/Mecklenburg –
Ein Kriegsgefangener im Ersten Weltkrieg
Uniformkunde
Wolfgang Friedrich, Dresden:
Die Uniformen der an der Schlacht bei Roßbach 1757 beteiligten französischen Infanterie-Regimenter – ein Versuch der Darstellung.
(Teil 2)
Dr. Klaus-Ulrich Keubke, Schwerin:
Die Leibgarde zu Pferde des Herzogtums Mecklenburg-Schwerin 1748 bis 1810
Ein uniformkundlicher Nachtrag
Porträtfotos aus den Einigungskriegen (Teil 5)
Preußischer Jäger, aufgenommen während des Deutsch-Dänischen Krieges 1864
Ulrich Schiers, Detmold:
Leopold IV. zur Lippe – Ein Fürst mit fünf Uniformen
Ausrüstung – Kavallerie
Wolfgang Klepzig, Lünen:
Die Reitausrüstung der Kavallerie-Offiziere im deutschen Reichsheer mit Stand 1914
(Teil 3)
Arne Schöfert, Wolfsburg:
Die Lanzenreiter der Kameruner Schutztruppe
Blankwaffen
Jens Wiesberger, Magdeburg:
Porträtfoto des preußischen Fähnrichs Richard von Wasserschleben vom Magdeburgischen Pionier-Bataillon Nr. 4,
ausgerüstet mit Pionier-Faschinenmesser M./55
Der auf dem Foto abgebildete Fähnrich Richard von Wasserschleben ist in der Bataillonsgeschichte des Magdeburgischen Pionier-Bataillons Nr. 4 sowie in den Unterlagen des Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz nachweisbar. Durch seine spätere Karriere als Gendarmeriekommandeur im Fürstentum Lippe ist sein Lebenslauf ausführlich überliefert…
Frank-D. Rex, Wertheim:
Die wieder aufgetauchten preußischen Kürassierdegen
Das besondere Objekt
Peter Meihs, Neumünster:
Eine geschnitzte Gebirgsjägerfigur
Die handgeschnitzte Figur eines deutschen Gebirgsjägers der Wehrmacht weist eine Höhe von imposanten 60 cm auf und ist mit „D. Neu“ signiert. Wahrscheinlich wurde sie von einem sogenannten Herrgottschnitzer angefertigt, einen Holzbildschnitzer aus dem Alpenraum, der sich vorwiegend Holzarbeiten mit christlich-religiösen Motiven widmet. Gebirgsjägerfiguren aus Holz waren ein beliebtes Erinnerungsgeschenk und finden sich heute gelegentlich im Antiquitätenhandel. Sie werden noch immer auf Nachfrage von einigen Herrgottschnitzern gefertigt.
Insgesamt stellte die Wehrmacht über elf Gebirgs-Divisionen auf, ihr Kennzeichen war die typische Mütze und das am rechten Oberarm erkennbare Abzeichen mit dem Edelweiß. Ausgerüstet ist der dargestellte Gebirgsjäger mit dem für den Einsatz im Hochgebirge wichtigen Eispickel sowie einem über die Schulter geschlungenen Seil. Auf dem Rücken trägt er den Karabiner 98k…
Darstellungsgruppen
Sandra Bajohr, Woltersdorf:
Der Deutsche Kavallerieverband e.V.
Der Deutsche Kavallerieverband e.V. (DKV) ist ein Verein, der sich dem kavalleristischen Reiten in Deutschland verschrieben hat und 2011 gegründet wurde. Der DKV möchte veranschaulichen, dass die heutige Dressur- und Springausbildung von Pferden auf den Reitvorschriften der deutschen Kavallerie beruht und eine entsprechende gründliche Ausbildung die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Pferde fördert. Auf keine Epoche festgelegt, deckt der DKV die Kavallerie ab dem 15. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg ab. Wer an der historischen Darstellung zu Pferd, der damit verbundenen vielseitigen Ausbildung gemäß der Reitvorschrift zur Ausbildung von Pferd und Reiter für die preußischen Kavallerieregimenter (D.V.E. Nr. 12) sowie an der dazugehörigen Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung interessiert ist, ist im DKV genau richtig.
Für diejenigen, die sich nicht auf ein Pferd setzen möchten, bietet sich in diesem Jahr folgende Gelegenheit zum Zuschauen an:
10. – 12. September 2021
VI. INTERNATIONALE DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN DER KAVALLERIE
Crawinkel/ Thüringen
An diesem Wochenende bekommen Sie einen umfangreichen Überblick über die militärische Verwendung der Pferde in der Blütezeit der Kavallerie. Es werden Dressurprüfungen, Jagdspringen, Abteilungsreiten, Waffen- übungen mit Lanze/Degen/Säbel/Karabiner 98 absolviert. Außerdem finden ein Patrouillenritt, ein Gelände ritt über Hindernisse und ein Tentpegging-Wettbewerb statt. Das Ziel bei dieser in einigen Commonwealth-Staaten populären Reitsportart ist es, vom Pferderücken aus mittels einer Lanze einen im Boden steckenden Holzpflock („peg“) aufzuspießen.
Informationen finden Sie unter: www.kavallerieverband.de
Außerdem dürfen Sie in Ausgabe 481 erwarten:
- – Das besondere Bild: Trompeter des sächsischen Garde-Reiter-Regiments
- – Heereskundliches im Internet: Digitalisierte deutsche Beuteakten
- – Aus Nachbarpublikationen:
Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik,
herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde - – Informationen aus der Gesellschaft und den Arbeitskreisen
- – Buchbesprechungen / Rezensionen